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Schifoan is' des Leiwandste

Die Skifahrt der Berufsschule aus der Sicht einer Ski-Novizin

Als wir am frühen Morgen in Österreich ankamen, sah ich überall nur noch Berge, grüne Wiesen, ab und an eine kleine Almhütte und weißbedeckte Bergspitzen. Alles wirkte sehr idyllisch und wirklich traumhaft schön. Niemals hätte ich gedacht, dass mich Österreich und die Natur so sehr beeindrucken könnten. Nun freute ich mich noch mehr auf die bevorstehende Woche.

Der Busfahrer ließ uns direkt vor unserem Gasthof zum Löwen im überschaubaren Ort Aschau aussteigen. Die Stimmung war super und alle hatten Lust etwas zu unternehmen. Die Sonne schien und so entschieden wir schnell, dass wir einen Sparziergang nach Kaltenbach machen möchten, wo sich der Einstieg in das Skigebiet Hochzillertal befindet. Dort würden wir schließlich die nächsten drei Tage verbringen.

Nach dem Abendessen haben wir einen absolut lustigen Gruppenabend verbracht, für den sich jedes Zimmer einen Beitrag überlegt hat. So spielten wir beispielsweise die Reise nach Jerusalem, das Kutscherspiel oder Pantomime, wobei sehr viel gelacht wurde. Anschließend ging es bald ins Bett, um für den nächsten Tag fit zu sein, denn endlich ging es zum ersten Mal auf die Skier.

Wie jeden Morgen gab es ab 7.15 Uhr Frühstück, dann hieß es schnell in die Schneehose und Skijacke schlüpfen, sich die Ausrüstung schnappen und nach draußen vor den Gasthof gehen, wo uns um 8.30 Uhr der Shuttlebus nach Kaltenbach abholte. Die Fahrt dauerte ca. zehn Minuten. Dann ging es mit der Gondel den Berg hinauf, wo die Gruppe in Anfänger und fortgeschrittene Skifahrer geteilt wurde. Die Fortgeschrittenen durften sofort mit Herrn Schinke die Pisten erkunden.

So wie für die meisten, war es für mich das erste Mal auf Skiern. Dank der super Unterstützung von Frau Langenberg und Herrn Wegener, dauerte es jedoch nicht lange bis auch die Anfänger einigermaßen sicher fahren konnten und so ging es bereits am ersten Tag auf die blauen Pisten. Die Zeit verging wie im Flug und plötzlich standen wir um 17.00 Uhr schon wieder im Tal. Schließlich fuhr um diese Zeit bereits die letzte Gondel runter. Schon jetzt konnte ich den nächsten Tag kaum noch erwarten.

Von Tag zu Tag, merkte ich, wie ich sicherer auf den Skiern wurde. Allerdings blieb es natürlich nicht aus, dass ich ab und an mal hingefallen bin, aber das gehört beim Skifahren dazu, genauso wie blaue Flecken, Muskelkater und sonstige bisher unbekannte Schmerzen. Aber das war alles nur halb so schlimm, weil der Spaßfaktor definitiv überwogen hat. Mit jedem Tag traute ich mir mehr zu, sodass die Pisten steiler wurden und auch die Geschwindigkeit zunahm. Nun legten auch die Anfänger mehrere Pistenkilometer pro Tag zurück und jeder hatte die Möglichkeit seine eigene Fahrweise zu tätigen und seine Grenzen auszutesten. Oft schien die Sonne, sodass wir unser Mittagessen sogar das ein oder andere Mal an der frischen Bergluft genießen konnten. An anderen Tagen war es jedoch sehr nebelig und es hat geschneit, wodurch die Sicht beim Fahren stark eingeschränkt wurde. Man musste sich also täglich auf neue Wetterbedingungen einstellen.

Ab Mittwoch verbrachten wir die restlichen drei Tage in einem anderen Skigebiet, der Zillertal Arena. Allerdings kann ich nicht sagen, dass mir eines der Gebiete besser gefallen hat - sie waren beide wunderschön.

Die Abende haben wir meist gemeinsam im Gasthof verbracht. Dort gab es einen Gruppenraum, den wir benutzen konnten, einen Billiardtisch und auch eine kleine Disco, den Löwenkeller. Langeweile gab es während der gesamten Woche also nicht. Am Dienstagabend sind wir mit der gesamten Gruppe in einen Nachbarort zum Rodeln gefahren. Die Piste war sieben (!) Kilometer lang und man konnte den Berg entweder alleine oder zu zweit auf dem Schlitten runterfahren, auch dieses war ein tolles Erlebnis.

Leider ging die Woche sehr schnell vorbei und schon erlebten wir am Freitag den letzten Tag auf Skiern, bevor es am Samstagmorgen wieder in Richtung Heimat gehen würde. Als Highlight haben wir am Vormittag eine Ski-Rallye mit verschiedenen Gruppenaufgaben, bunter Schminke und Schlachtrufen gemacht. Alle waren total engagiert bei der Sache, schließlich wollte jeder gewinnen. Nach dem Mittagessen durften wir schließlich in Kleingruppen die Pisten unserer Wahl befahren und schon bald saßen wir ein letztes Mal in der Gondel zurück ins Tal. An unserem letzten Abend erwartete uns die sogenannte Skitaufe als Überraschung. Dafür haben wir uns an einem kleinen Waldstück getroffen, wo überall Fackeln brannten. Dann tauchten einige der Fortgeschrittenen unserer Gruppe als verkleidete Skigötter auf, um jeden Anfänger zu einem offiziellen Skifahrer zu ernennen. Für jeden von uns wurde ein persönliches Gedicht über die kennzeichnenden Fahrkünste geschrieben und dazu ein treffender Name ausgedacht, wie z.B. Pistenpizza. Die Mühe der Fortgeschrittenen bei der Planung dieses Abends hatte sich definitiv gelohnt und war noch einmal ein super Abschluss der gemeinsamen Woche.

Wir alle hatten im Zillertal eine absolut erlebnisreiche, lustige, anstrengende und zugleich wunderschöne Zeit und ich würde mich immer wieder für die Teilnahme entscheiden. Insgesamt kann ich die Skifahrt wirklich nur jedem empfehlen:
Weu Schifoan is' des Leiwandste, wos ma si nur vurst'n ko!!
(= Weil Skifahren ist das Beste, was man sich nur vorstellen kann!!)
Wolfgang Ambros – Schifoan: http://www.youtube.com/watch?v=WvdFHM1s2tY

Kim Kasting, Klasse Bank 12-3, Auszubildende Sparkasse Bremen

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