Schulzentrum Grenzstraße Bremen

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Du riechst so geil, Berlin

„Chanel, Kebab und Benzin. Du riechst so geil, Berlin“, sang Roger Cicero 2006. Das ist heute nicht anders, wie 23 Auszubildende der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung aus Bremen entdeckten.

Morgens um 7:14 Uhr am Bremer Hbf, für einige von uns mitten in der Nacht, ging unsere Reise mit Herrn Deselaers und Herrn Keller nach Berlin los. Nach einem schnellen Umstieg am Hbf Hannover und organisierter Gepäck- und Sitzplatzverteilung, wurden unsere Berlinkenntnisse durch das legendäre „Berlin Quiz“ von Herrn Deselaers aufgefrischt. Die Gewinner der Plätze 1-3 durften sich während der Studienfahrt über traditionelle Speisen und Getränke freuen. Damit ist nichts Geringeres gemeint als die „Berliner Currywurst“ oder ein „Berliner Weiße“.

Nach Ankunft am Berliner Hauptbahnhof ging es auch gleich mit der S-Bahn weiter zum Bahnhof Friedrichstraße, dort ausgestiegen erwartete uns nur ein kurzer Spaziergang an der Spree entlang zu unserem Hostel „baxpax downtown“. Schnell die Koffer im Keller untergebracht ging es direkt weiter zur Dampferfahrt auf der Spree. Es war etwas windig und kalt, aber nichts konnte uns vom Fotografieren abhalten. Der Rest des Tages stand uns zur freien Verfügung. Wir machten uns gemeinsam auf den Weg zum „Bikini Berlin“. Das Grundkonzept vom „Bikini Berlin“ beinhaltet eine Kombination aus Shopping, Arbeiten, Kino, Erholung und Rückzug, sowie Hotel. Der Mittelpunkt ist ein Panoramafenster mit spektakulärem Blick auf den Affenfelsen des Zoologischen Gartens, dort kann man besonders gut an sonnigen Tagen eine große Gruppe Paviane beobachten. Nun trennten sich die Wege.
Die Meisten verbrachten den Nachmittag am Kurfürstendamm und im KaDeWe.

Am späten Nachmittag bezogen wir unsere Zimmer und ruhten uns etwas aus. Um 20:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum gemeinsamen Pizzaessen im „12 Apostel“. Die Pizzen waren riesig und ziemlich lecker! Einige von uns ließen den Tag mit Herrn Deselaers in einer Cocktail-Bar ausklingen.

„Wenn's überall heißt "Gute Nacht" wird an der Spree das Licht erst angemacht“ (Udo Lindenberg, Seid Willkommen in Berlin, 2000)

Am Mittwoch kämpften wir beim Frühstück um die wenigen Sitzplätze. Nachdem alle ausgiebig gefrühstückt hatten, erwartete uns im Tränenpalast, die ehemalige Ausreisehalle der Grenzübergangsstelle Bahnhof Friedrichstraße, eine spannende Führung. Herr Deselaers konnte vieles aus eigener Erfahrung dazu beitragen. So erfuhren wir auch, dass er ein Kind aus West-Berlin ist.

Bis zum Essen in der Kantine des Paul-Löbe-Hauses, das Abgeordnetenhaus des Deutschen Bundestags im Berliner Regierungsviertel, hatten wir Freizeit, die jeder auf seine Weise nutzte. Am Nachmittag, direkt nach dem leckeren Essen, führten wir ein Gespräch mit Sarah Ryglewski, die seit 2015 Bundestagsabgeordnete ist. Sie beantwortete jede unserer Fragen ausführlich und hatte zu jedem Thema eine eigene Meinung, eine tolle Erfahrung. Wir machten ein schnelles Gruppenfoto und wechselten ins Reichstagsgebäude.

Wie bereits auch im Paul-Löbe-Haus konnte Herr Keller ohne Schwierigkeiten eine Banane durch die Sicherheitskontrolle schleusen. Ein deutliches „Sicherheitsleck“! Im Gebäude selbst hörten wir uns einen Informationsvortrag auf der Besuchertribüne an. Danach ging es mit einem riesigen Fahrstuhl hoch hinaus auf die Reichstagskuppel. Es erwartete uns ein atemberaubender Ausblick auf die Stadt Berlin. Leider war bereits die Sonne untergegangen, sodass wir uns relativ schnell um ca. 20:30 Uhr auf den Rückweg begaben. Einen Teil der Gruppe verschlug es zum Potsdamer Platz. Viele, wenn nicht sogar alle, waren nicht mehr lange unterwegs, da wir am nächsten Morgen bereits um 7:00 Uhr zum Frühstück erscheinen sollten.

„Auf den Dächern von Berlin sah'n wir die Sonne westwärts zieh'n und den Himmel ungeteilt“ (Ute Freudenberg und Christian Lais, Auf den Dächern von Berlin, 2011)

Am Donnerstag waren deutlich mehr Sitzplätze unbelegt und man konnte in Ruhe frühstücken, obwohl die Kaffeemaschine um 7:00 Uhr morgens leider noch nicht zur Verfügung stand. Wir machten uns, bei sehr schlechtem Wetter, früh auf den Weg zum Bundeskanzleramt, auch bekannt als „Waschmaschine“. Das Gebäude wurde von den Berliner Architekten Charlotte Frank und Axel Schultes in der Amtszeit von Kanzler Helmut Kohl entworfen. Nach vier Jahren Bauzeit zog 2001 der damalige Kanzler Gerhard Schröder ein.

Die Führung selbst war leider enttäuschend. Unser Guide versuchte das Beste daraus zu machen, da aber im internationalen Konferenzraum eine Konferenz abgehalten wurde, konnten wir kaum etwas besichtigen. Außerdem begleiteten uns Bundespolizisten, die für ein Unwohlsein sorgten. Wir sahen uns die „Galerie der bisherigen Bundeskanzler“ an und betrachteten Geschenke anderer Staatschefs.

Nach der Führung fuhren wir gemeinsam mit der S-Bahn zum Alexanderplatz und hatten Zeit etwas zu essen. Mittags besichtigten wir die Gedenkstätte Hohenschönhausen, die ehemalige zentrale Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit der DDR. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und besichtigten in Begleitung eines Zeitzeugens das Gefängnis. Es war sehr bedrückend und erinnerte an die düstere Zeit in der DDR. Nun hatten wir den kompletten Tag zur freien Verfügung. Viele nutzten die Gelegenheit zum Shoppen oder zum Ausruhen im Hostel, denn es erwartete uns der Tag der Abreise.

„Die Berliner Luft im Vergleich zu anderen Städten bietet leckersten Geschmack, allerbeste Qualitäten“ (Seeed, Dickes B, 2001)

Am Freitag, unser Abreisetag, frühstückten wir wieder sehr früh, weil ein Vortrag im Bundesministerium für Gesundheit auf dem Plan stand. Vorab, da wir etwas früh losgegangen waren, schauten wir uns das Kunsthaus „Tacheles“ an. Es war ein Kunst- und Veranstaltungszentrum in der Oranienburger Straße. Auf der östlichen Wand ist ein Kunstwerk, welches sehr ins Auge sticht, mit folgendem Satz: „How long is now“.

Im Bundesministerium wurden wir sehr nett empfangen. Der Vortrag war zwar informativ aber unpassend vorgetragen, da wir regelrecht mit Informationen bombardiert wurden und kaum folgen konnten. Den Rest des Tages nutzten viele noch einmal aus, auch wenn das Wetter nicht ganz mitspielte. Einige wurden vom starken Regen überrascht, andere sind dem Rat von Herrn Deselaers gefolgt und verbrachten die Zeit in der „Mall of Berlin“, ein sehr großes Shopping-Center.

Viel zu früh und teils durchnässt trafen wir uns am Hostel. Herr Deselaers und Herr Keller wollten uns nicht glauben, dass wir es bis 17:00 Uhr zum Berliner Hauptbahnhof schaffen. Nach dem Motto: „Die Wette gilt!“ preschten wir samt unseren schweren Koffern los zum Bahnhof Friedrichstraße und stiegen in die S-Bahn Richtung Hauptbahnhof ein. Wir hängten sogar unsere beiden Lehrer ab, da sie die Bahn nicht mehr bekamen. Und siehe da: Gewonnen! Wir waren nämlich um kurz vor Fünf am Hauptbahnhof. Somit endete die schöne Zeit in Berlin. Im Großen und Ganzen hat die Studienfahrt uns sehr viel Spaß gemacht, sie war informativ und wir wären gerne länger geblieben.

„Berlin, wann sehen wir uns wieder? Berlin, ne andre wolln wir nicht. Berlin, wir bring'n dir neue Lieder. Wir ham Heimweh nach Berlin.“ (BerlinskiBeat, Heimweh nach Berlin, 2011)

Lea Mahde, SozVers 14-2

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