Schulzentrum Grenzstraße Bremen

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Aus dem Jahrbuch 2012/2013: Ausgrenzung grenzwertig

Beim Darstellenden Spiel wird gezeigt, wie man sich verhält oder verhalten könnte. Das kann so absurd sein, dass es unangenehm und peinlich ist. Die absurden Situationen helfen allerdings auch im wirklichen Leben. Schüler und Lehrer präsentierten absurde und andere Situationen vor großem Publikum.

Auch im Schuljahr 2012/2013 hat unsere Schule wieder ordentlich „Theater gemacht“! Nicht nur die Schülerinnen und Schüler, auch unsere im August 2011 entstandene Lehrertheatergruppe mit dem doppeldeutigen Namen „GrenzWertig“ – Bremer Lehrer machen Theater – hatte am 16. September 2012 im Schnürschuh-Theaterhaus in der Bremer Neustadt ihr Theater-Debüt mit dem Stück „Stoppp“! Nicht nur die Premiere, sondern auch die weiteren drei Vorstellungen waren sehr gut besucht, bzw. ausverkauft. Alarmstufe Rot: Habgier – Egoismus – Missgunst – Verlogenheit regieren die Welt! Lösungen? Wege? Frauen? Männer? Egal? Verstand? Gefühl? Können die Götter helfen? Krieg ich das schon hin? Oder wir? Wo geht’s lang? W... STOPPP!!! Nach diesem Ankündigungstext waren die Zuschauer überrascht, wie humorvoll, kreativ und vielseitig doch Lehrer sein können! Schauspiel, Gesang und Tanz, die Schülerinnen und Schüler unter den Zuschauern – aber auch Kollegen und Freunde – lernten die 15köpfige Truppe von vielen Seiten kennen. Die Zuschauer waren amüsiert, erstaunt, überrascht und manchmal ein wenig schockiert. Der lang anhaltende Applaus am Ende der Vorstellungen bestätigte den Erfolg der aufwendigen Produktion und erfreute die jungen und länger jungen Akteure. Die nächste Produktion ist in Arbeit und wir können gespannt sein.

Am 16. Oktober 2012 trafen sich die Veranstalter des Whirlschool Projekts 2013. Seit 1997 realisieren tanzwerk Bremen und der Fachverband für Theater in der Schule e. V. dieses Projekt. Schulklassen unterschiedlicher Alterstufen aus allen Bremer Stadtteilen erarbeiten mit professionellen Choreograf/-innen Tanzstücke und bringen sie im Kulturzentrum Schlachthof auf die Bühne. Mehr als 50 Schulklassen hatten sich beworben, zwölf wurden ausgewählt, und in diesem Jahr waren wir dabei – welch ein Glück!

Die 20 Schülerinnen und Schüler des Grundkurses Darstellendes Spiel (DSP) der G2 (Lehrerin K. Krüger) probten zusammen mit dem Choreografen Markus Hoft fleißig in der Turnhalle der Schule an der Vegesacker Straße, die wir benutzen durften – Danke! Das Projektmotto lautete in diesem Jahr: „Theater und Tanz der Bilder“. Die G2 entwickelte ein Stück zum Thema „Ausgrenzung“ und probte etwa drei Monate lang. Am 7. und 8. März 2013 fanden jeweils um 10 Uhr und um 19 Uhr die Vorstellungen statt. Wir waren am Freitag auf der Bühne – Herzklopfen! Die Vorstellungen waren ausverkauft und Teilnehmer und Zuschauer waren gleichermaßen begeistert. Die Bilder sprechen für sich! Großer Applaus!!!

Neben der jeweiligen notwendigen Theorie, neben Beobachtungen „Wie machen es die anderen?“, ohne diese zu bewerten, sondern als weitere Möglichkeiten zu begreifen, geht es beim Darstellenden Spiel oder „Theater“ darum, sich selbst ins Spiel zu bringen. Durch unser eigenes Spiel können wir dies sehr gut und deutlich erfahren. Also nicht: „Was wollen wir machen“, sondern nach eigenen „Aufregungen“ suchen und mit „Fremdheit umzugehen“ erfahren. „Es kommt darauf an, wer reinguckt, was er sieht.“

„DSP ist bereits in vielen Bundesländern der Republik Teil des Schulunterrichts geworden. Es soll den Schülern spielerisch zeigen, wie man sich in verschiedenen Situationen verhält bzw. verhalten könnte. Diese können so absurd sein, dass es den Schülern unangenehm und peinlich ist. Scham-überwindung spielt in diesem Unterrichtsfach ebenfalls eine große Rolle. Die absurden Situationen, denen sich die Schüler stellen, helfen allerdings auch im wirklichen Leben. Es zeigt ihnen auf, wie sie unterbewusst reagieren, auf andere Menschen wirken und welche obskuren Angewohnheiten sie besitzen. Das darauf Aufmerksammachen der Mitschüler kann ihnen zum Beispiel bei einem Bewerbungsgespräch helfen, [...] DSP zeigt den Schülern auch, wie man intensiver und auf verschiedene Arten auf ein Thema zugehen und es bearbeiten kann.“ (Ausschnitt aus einer DSP-Klausur von Melissa Eisert, Auflagenkurs BGW G3, 13.02.2013) An unserer Schule wird in den unterschiedlichen Schulformen kräftig Theater gemacht. Grundkurse und Auflagenkurse des BGW nebst Abiturprüfungen für einige Schüler, Wahlpflichtkurse in der Zweijährigen Höheren Handelsschule und in der Berufsschule – im ReNo-Bereich – mit Auftritten bei verschiedenen Gelegenheiten. THEATER MACHT SPASS - IST ABER UNHEIMLICH ANSTRENGEND! In diesem Sinne hoffen wir auf sehr viel Anstrengung in unserer Schule – und am Ende steht der Applaus!

Katrin Krüger leitet die Theatergruppen im Schulzentrum

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