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Eine aufregende Woche in Prag

Prag ist nicht nur eine Millionenstadt mit einer Burg auf einem Hügel, Prag ist vor allem ein besonderer Ort europäischer Geschichte und Kultur. Dieses durfte der Jahrgang der Gy 18 vom 27. bis 31. Januar 2020 am eigenen Leib erfahren. Die einzelnen Etappen der Studienfahrt schildern einige der Schülerinnen und Schüler, die dabei waren.

Die Studienfahrt im Überblick

studienfahrt gy18 prag 480x360 1Nach einer achtstündigen Fahrt und ein paar Pausen kamen wir um 17 Uhr am Hotel an und konnten uns für den Rest des Tages selber beschäftigen. Jeder weitere Tag startete mit einem Frühstück zwischen 7 Uhr und 8:30 Uhr. Am Dienstag starteten wir mit einer dreistündigen Stadtführung, danach gab es einen Besuch in dem Museum of Senses. Am Mittwoch besuchten wir Theresienstadt und das Ghetto-Museum. Am letzten Tag in Prag gab es noch eine spontane Aufgabe. Wir sollten uns in Gruppen zusammenschließen und an verschiedenen Orten Bilder machen, die mit kleinen Aufgaben zusammenhingen, wie zum Beispiel „Abi geschafft“. Am Abend sollte jede Gruppe fertig sein, schließlich stand uns noch ein Besuch und ein Essen im Hard Rock Café in Prag bevor. Hard Rock Cafés sind in sehr vielen Ländern vertreten. Das allererste wurde am 14. Juni 1971 in London eröffnet. Das Hard Rock Café in Prag ist das größte Hard Rock Café in Europa. Augenmerk ist dort nicht nur das Essen, sondern bekannt ist es für die vielen Ausstellungsstücke und die Livemusik. Die meisten Ausstellungsstücke sind Gitarren, signiert von berühmten Künstlern in der Rockszene. Leider kamen wir nicht in den Genuss von Livemusik, dennoch konnten wir mit dem Besuch im größten Hard Rock Café Europas unsere Kursfahrt nach Prag erfolgreich und mit viel Erzählstoff für Zuhause abschließen.

Die Studienfahrt wurde organisiert und durchgeführt von den Lehrkräften Anna Durmus, Fabian Diering, Tom Christian Ohse und Tomas Orczykowski.

Vangel Gkini und Mika Böhme (Gy 18-B)

Stadtführung

studienfahrt gy18 prag 480x360 2Die Stadtführung durch die Innen- und Altstadt Prags begann am Wenzelsplatz. Dort wurde uns die Wichtigkeit dieses Platzes erklärt und welche historischen Gebäude sich dort befinden wie zum Beispiel das „Národní Muzeum“, wovor eine kleine Gedenkstätte war. Diese wurde für acht Studenten, die sich damals im Jahre 1959 zum Protest selbst anzündeten, gebaut.

Nachdem wir den Wenzelsplatz verlassen hatten, gingen wir in den eher abgegrenzten Franziskaner Garten. Dort konnte man die Franziskaner Kirche sehen, die im 14. Jahrhundert erbaut wurde, allerdings nur zu einem Drittel fertiggestellt wurde, da die Geld- und Baumittel dafür fehlten. Heute bezahlt das Franziskaner Kloster eine provisorische Miete von 100 CZK für die Benutzung des Grundstückes.

Vom Franziskaner Garten aus wurden wir zum Hauptplatz der Altstadt geführt, wo wir am Pulverturm vorbeikamen, der eine besondere Bauform hat. Der Pulverturm ist bedeckt mit Staub, weil der Sandstein, aus dem er gebaut wurde, die dreckige Luft über Jahre hinweg filterte. Am Hauptplatz der Altstadt konnte man viele ältere und gotisch gebaute Gebäude sehen, wie z.B. das Prager Rathaus, die Nationalgalerie Prag oder die gotische Teynkirche. Der Hauptplatz nennt sich auch der Altstädter Ring, was im Mittelalter eine wichtige Rolle für Kaufleute spielte, denn diese Kaufleute hatten das Recht nur dort ihre Produkte zu verkaufen. Das Prager Rathaus besteht aus drei Gebäuden und aus einem Turm im gotischen Stil. Das Rathaus wurde im 14. Jahrhundert errichtet und seit dem 15. Jahrhundert gehört das astronomische Uhrwerk ebenso zum Rathaus.

studienfahrt gy18 prag 480x360 3Unser Tourguide erzählte uns auch die allgemeinen Fakten über Prag: dass es zum Beispiel nur 3 U-Bahn Linien in Prag gibt, dass blaue Straßenschilder normale Hausnummern sind und rote Schilder besondere Gebäude kennzeichnen und über ein besonderes typisch tschechisches Gericht, das dort auf den Straßen verkauft wird. Trdelnik, dieses Gericht, ist ein Baumkuchen ähnlicher Kuchen, der mit Vanilleeis, Nutella oder mit Schlagsahne und Früchten gegessen wird. Am Ende der Tour wurden wir zur Karlsbrücke geführt. Diese wurde als Denkmal nach dem damaligen König Karl benannt und ist die Verbindungsstrecke zwischen der Prager Altstadt und der Prager Burg. An dieser Brücke endete unsere Tour.

Alexandra Degraf, Lara Pathmanathan und Timo Curland (Gy 18-A)

Museum of Senses

Wir waren sehr gespannt auf das Museum, da der Eingangsbereich schon für sich sprach. Man wurde begrüßt von einer Treppe, die aus bestimmten Winkeln eine optische Täuschung aufwies. Also legten wir alle unsere Jacken ab und gingen los ins Museum. Als erstes guckten sich alle gespannt um und entdeckten verschiedene Attraktionen. Viele Schüler waren sehr gespannt auf eine Art Platte mit Nägeln, die auf einen Knopfdruck herauskamen. Einige mutige Schüler und Schülerinnen legten sich auf die Platte und drückten den besagten Knopf. Es war ein sehr lustiges Gefühl, von lauter Nägeln hochgehoben zu werden. Außerdem gab es in dem Museum einige Räume, die verschiedene Täuschungen bieten.

studienfahrt gy18 prag 480x360 4studienfahrt gy18 prag 480x360 5Einer der ersten Räume war mit vielen Spiegeln bestückt, die so aufgestellt waren, dass man sich selber ganz oft sieht, wenn man in den Spiegel reinschaut. Die Atmosphäre, die in dem Museum war, war sehr angenehm. Interessant war auch der Raum, wo es so aussah als wäre man größer als die anderen. Begibt man sich jedoch woanders in dem Raum, ist man auf einmal wieder ganz klein im Gegensatz zu den anderen. Zudem gab es auch einen Bereich, in dem die Böden und die Wände so angemalt wurden, dass wenn ein Foto von einer bestimmten Position geschossen wird, die Malerei zum Leben erweckt wird – sowas wie ein 3D Bild.

Ziemlich Spaß gemacht hat die Geräusche-Simulation eines kleinen Films. Für die Simulation braucht man einen oder mehrere Partner, um verschiedene Tasten in einer bestimmten Zeit zu drücken. Diese Tasten bzw. Buzzer lassen jeweils ein Geräusch erklingen, um dem Film die benötigten Stimmen zu verleihen. Zudem befand sich dort ein Gang, der sich in einer drehenden Wand befand. Wenn man durch den Gang lief, fühlte es sich so an als würde man auf die Seite kippen. Dies geschah, indem auf die Wand bunte Lichter gestrahlt wurden und es so aussah als würde man sich zur Seite bewegen. Dieses Museum hat uns sehr gefallen. Außerdem möchten wir uns bei unseren Lehrern bedanken, dass sie uns diesen Ausflug ermöglicht haben.

Ben Knoff, Jonas Knüppel, Feyim Ergüc und Daud Ali (Gy 18-A)

Theresienstadt

studienfahrt gy18 prag 480x360 6Die tragischste Zeit in der Geschichte der Stadt waren die Jahre des Zweiten Weltkriegs, in der die Juden verfolgt, bespitzelt und später entrechtet wurden, sodass sie unter unmenschlichen Lebensbedingungen in Gefängnissen und Konzentrationslagern untergebracht wurden, um ihre Existenz auszulöschen. Zuerst wurde 1940 ein Polizeigefängnis der Prager Gestapo eingerichtet, im Jahr 1941 dann das Ghetto innerhalb der Stadt. Dieses Polizeigefängnis konnte von uns Schülern besichtigt werden und somit auch die tragischen Geschichten dahinter. Im Ort wurde unsere Gruppe von über 40 Personen durch verschiedene Bereiche des Ortes geführt, um sich klar zu werden, unter welchen schlechten Bedingungen die Juden während des Zweiten Weltkrieges versuchten, zu überleben. Zu Beginn der Besichtigung wurde der Jahrgang dorthin geführt, wo auch die Juden damals zuerst hinkamen. Zur Anmeldung ging es zum Geschäftszimmer, daraufhin zur Wachstube, dann in die Kammer und anschließend in den Block A oder B, in dem die Häftlinge dann schliefen, wenn keine Arbeit zu verrichten war.

Das Polizeigefängnis sollte nach dem deutschen SS-Hauptsturmführer Heinrich Jöckel in ein Konzentrationslager umgewandelt werden, so dass die Lebensbedingungen sich auch verschlechtern sollten. Somit entsprach das Gefängnis eher einem Konzentrationslager. Die Lebensbedingungen waren unmenschlich. Als Häftling schlief man auf Hochbetten ohne Matratzen und bekam keine medizinische Versorgung. Zusätzlich gab es keinen Zugang zu Ressourcen und man wartete stundenlang in langen Schlangen auf kalte Brühe mit 250 Gramm Brot. So sah der Alltag der Juden aus, den wir als Schüler und Lehrer sahen und uns passiv dem stellen mussten, was ganz viele Juden durchleben mussten.

studienfahrt gy18 prag 480x360 7Nach der Besichtigung des Polizeigefängnisses schauten wir uns das Ghetto Museum an. Das Gebäude, in dem sich heute das Ghetto Museum befindet, wurde im 19. Jahrhundert als Schule gebaut. Während der Zeit des Ghettos diente es als Knabenheim mit der Bezeichnung L 417. Dort waren Jungen im Alter von 10 – 15 Jahren konzentriert, die heimlich unterrichtet wurden und ihnen somit Bildung vermittelt werden konnte. Im Allgemeinen bildeten die Kinder im Ghetto Theresienstadt eine besondere Kategorie von Häftlingen – sie waren wehrlos und empfindsam und dadurch umso verletzbarer. Die jüdische Selbstverwaltung bemühte sich jedoch, ihnen einigermaßen annehmbare Bedingungen bei der Unterbringung, Verpflegung und gesamten Fürsorge zu sichern. Viele opferbereite Häftlinge von der Jugendfürsorge kümmerten sich um die alltäglichen Bedürfnisse und um eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Im organisierten Tagesprogramm der Kinder- und Jugendheime mangelte es nicht an Aktivitäten. Die Kinder bereiteten sich innerhalb der Ghettomauern auf ein besseres Leben vor. Leider erlebten nur wenige von ihnen diese Zeit.

Die Besichtigung dieses Ortes war für die Schüler der Grenzstraße eine wichtige Botschaft, die nicht vergessen werden sollte. Als Mensch ist es daher wichtig, sich immer im Klaren zu sein, dass Rassismus keinen Platz in der Welt haben darf.

Alejna Azizi, Lena Budelmann und Katja Fress (Gy 18-A)

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