Bei der bundesweit durchgeführten Juniorwahl beteiligten sich auch Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums Grenzstraße. Um Meinungsbildungsprozesse zu fördern und das Urteilsvermögen zu stärken hatten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit, an einer simulierten Bundestagswahl teilzunehmen. Dabei spiegelte sich in den schulischen Wahlergebnissen insbesondere das bundesweite Erstwählerverhalten wider.
Seit vielen Jahren wird die Juniorwahl bundesweit durchgeführt, auch im Rahmen der Bundestagswahl 2021. Viele beteiligte Lehrerinnen und Lehrer organisieren in Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern diese Wahlen an deutschen In- und Auslandsschulen zu Themen wie Bundestagswahlen, Landtagswahlen oder Europawahlen und somit zählt dieses Schulprojekt zu den größten Deutschlands. Dabei handelt es sich um ein Konzept zur politischen Bildung, welches jungen Bürgerinnen und Bürgern das Erleben und Erlernen von Demokratie ermöglicht. Die Schülerinnen und Schüler bekommen einen realitätsnahen Einblick, wie Wahlen funktionieren und wie diese vor- und nachbereitet werden. Sie schlüpften in die Rollen von Wahlhelfern, Wahlvorständen, füllten Wählerverzeichnisse aus und zählten die Stimmen in der Wahlurne aus. Der Radiosender Bremen NEXT hat dazu an unserer Schule einen repräsentativen Wahlvorgang begleitet.
Für uns Lehrkräfte ist offensichtlich – nur mündige Bürgerinnen und Bürger können die Zukunft unseres Landes aktiv mitgestalten – unser Antrieb ist es, unsere Schülerinnen und Schüler für diese politische Partizipation vorzubereiten. Somit verbindet die Juniorwahl in optimaler Weise politisches Unterrichtswissen mit dem der Simulation eines Wahlaktes. Es ist eine herausfordernde Aufgabe die Meinungsbildungsprozesse zu fördern und das Urteilsvermögen der Jugendlichen zu stärken, dies gilt nicht nur für Erst- und Jungwähler:innen, sondern auch für junge Erwachsene, die noch nicht wahlberechtigt sind und somit wertvolle Erfahrungen mit einem realitätsnahen Wahlvorgang machen können. Je früher unsere Schüler:innen an Politik und Wahlen herangeführt werden, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie zukünftig regelmäßig wählen gehen und sich politisch beteiligen.
Bundesweit haben über 1,1 Millionen Schülerinnen und Schüler Ihre Stimme im Rahmen der Juniorwahl abgegeben. Vergleicht man die Wahlergebnisse der Juniorwahl mit den realen Ergebnissen, so zeigen sich interessante Entwicklungen und stellenweise Parallelen. In der Realität wird sich nun zeigen, wie die Politikerinnen und Politiker mit dem Wähler:innen-Votum umgehen und inwiefern das Regierungsprogramm auch den Interessen der jungen Menschen dieses Landes Rechnung trägt. Sowohl die FDP als auch die GRÜNEN wurden im Rahmen der Juniorwahl und der realen Bundestagswahl mit viel Vertrauen der Jungwähler:innen ausgestattet, es bleibt abzuwarten, inwiefern sich Inhalte im Koalitionsvertrag wiederfinden, die für die junge Menschen von Bedeutung sind.
Jens Bergmann, Koordinator für politische Bildung
Quellen:
https://www.juniorwahl.de/juniorwahl-btw-2021.html, eingesehen am 26.09.2021.
https://www.juniorwahl.de/, eingesehen am 26.09.2021.